Weil Kinderbetreuungsplätze in Langen bekanntlich Mangelware sind, sind gute Ideen und immer wieder der Mut zu neuen Wegen gefragt. Und darum ist und war das Langener Mütterzentrum (ZenJa) nie verlegen,“ sagte Margrit Jansen, die Langener SPD-Fraktionsvorsitzende, beim Besichtigungstermin ihrer Fraktion in dieser Woche in der Kinderwohnung Langen, kurz „KiWo“ genannt. Dabei handelt es sich um eines der jüngsten Modellprojekte des ZenJa, welches sich bereits gut bewährt hat und deshalb auch weiter von der Stadt gefördert wird. „Hier sind sich alle Stadtverordneten zum Glück einig,“ bestätigt Angelika Gottschling, Mitglied im Sozialausschuss, „Mittel in Höhe von 28 000 € jährlich werden 2019 und 2020 in den Haushalt eingestellt. Das ist sehr gut angelegtes Geld, wenn man weiß, dass damit zehn Kleinkindern unter drei Jahren bedarfsgerecht gut versorgt sind.“
„Seit vielen Jahren gelingt es, über die Tagespflege zusätzliche Betreuungsplätze zu schaffen. Voraussetzung für diese Art der Betreuung ist jedoch, dass die Tagespflegepersonen – hier handelt es sich nach wie vor hauptsächlich um Tagesmütter – über geeigneten Wohnraum verfügen,“ erläuterte Monika Maier-Luchmann vom Elternservice des ZenJa, die die SPD im kindgerecht umgestalteten Garten des Hauses in der Östlichen Ringstraße 8 begrüßte.
„Inzwischen gibt es einen Trend, dass Frauen, die sich vorstellen können, als Tagesmütter zu arbeiten, aber nicht selbständig freiberuflich tätig sein möchten. Einige bevorzugen es, gemeinsam mit anderen zu arbeiten.“ Deshalb sei vom Elternservice, der hier als Arbeitgeber fungiere, dieses neue Betreuungskonzept entwickelt worden und ein Haus angemietet worden. Es biete Platz für zwei Gruppen mit je fünf Kindern unter drei Jahren. So sei es möglich, Kinderbetreuung in anderen Räumen, also nicht bei den Tagesmüttern zuhause, anzubieten und dadurch den Kreis der Pflegepersonen zu erweitern und zugleich auch das Platzangebot für U-3-Kinder in Langen zu erhöhen.
Die Gruppenräume im „KiWo“ sind liebevoll gestaltet, wie die Mitglieder der SPD-Fraktion, die von der Landtagskandidatin Andrea Gerlach begleitet wurden, feststellten. Allerdings, so erfuhren sie, werde vom Kreis Offenbach als Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde streng darauf geachtet, „dass die Kinder in den Gruppen der jeweiligen Tagesmutter vertraglich und pädagogisch zugeordnet sind und getrennte Räume nutzen. Nur die Küche ist davon ausgenommen,“ so Monika Maier-Luchmann.
Trotz der finanziellen Absicherung des „KiWo“ bleiben beim Elternservice noch Wünsche offen. „Wir hätten gerne, dass die Qualifizierung der Tagesmütter wieder hier vor Ort stattfinden kann“, so Monika Maier-Luchmann, „Und es wäre ganz wichtig, eine berufliche Perspektive für Tagesmütter zu entwickeln.“ Bisher sei z.B. eine Weiterqualifizierung Richtung Erzieherin immer noch mit viel zu hohen Hürden verbunden.