Welcher Beruf eignet sich für mich? Wie finde ich einen passenden Arbeitsplatz? Diese Fragen erfolgreich zu beantworten gehört zu den wichtigen und aufregenden Herausforderungen, denen sich jeder Mensch im jugendlichen Alter gegenübersieht. Hilfe bei der Bewältigung dieser Aufgabe bietet das Langener Jugendzentrum. Mathias Hütter, gelernter Werkzeugmacher, Technischer Betriebswirt und Ausbilder, so erfuhren Mitglieder der SPD-Fraktion bei ihrem Besuch in der vergangenen Woche, arbeitet seit 2015 mit Jugendlichen in den Projekten „Berufswegebegleitung“ und „Jugend stärken“ in der Schule.
„Wir unterstützen Jugendliche gezielt bei der Berufswahl und suchen gemeinsam mit ihnen nach ihren Stärken“, erläutert Mathias Hütter. Dazu gehört Bewerbungstraining mit Übungen für das Vorstellungsgespräch und, wenn gewünscht, auch eine Begleitung zum Termin im Betrieb. Ganz wichtig ist natürlich der Kontakt zu den Firmen. „Die Langener Betriebe sind sehr offen und kooperativ“, freut sich Hütter, bei dem man spürt, wie sehr ihm die jungen Menschen am Herzen liegen. Er knüpft viele Kontakte durch persönliche Gespräche, aber auch durch die von ihm initiierten Aktionen, wie z.B. „Job and Grill“, bei dem sich Arbeitgeber und Jugendliche in lockerer Atmosphäre im Jugendzentrum begegnen.
Die außerschulischen Bildungsangebote im Jugendzentrum sorgen dafür, dass Bewegung, Spaß und Spiel nicht zu kurz kommen: Musikcamps, Ferienspiele für Grundschüler, Spielplatzwochen in den Stadtteilen, im Jugendzentrum ein Musikbereich für junge Bands und angehende Discjockeys, das Web-Projekt Musik, in denen Rap selber gemacht wird und Texte geschrieben werden. Der vielbenutze Basketballplatz vor dem Haus und Angebote wie Boxen für den Stressabbau sind beliebt. Das Jugendzentrum hat täglich ab 13 Uhr geöffnet, das Bistro für Elf- bis 21jährige an drei Tagen in der Woche. Vier Vollzeitpädagogen und 25 bis 30 Teamer im Alter zwischen 14 und 35 Jahren sind für die Jugendlichen da. Karin Rentzsch hat die administrative und Carda Schübelin die pädagogische Leitung des Hauses.
Frank Weber, SPD-Stadtverordneter seit 1996, hat Anfang der 90er Jahre, damals selbst noch Jugendlicher, mit für die Einrichtung des Jugendzentrums am heutigen Platz gekämpft. Er zeigt sich sicher: „Die Lage hier im Nordend – seinerzeit ja keineswegs unumstritten – ist nach wie vor richtig, integriert ins Quartier und nicht am Rand oder gar außerhalb der Stadt.“
Beim abschließenden Rundgang ist auch die anstehende Erweiterung der angrenzenden Sonnenblumenschule und ihre möglichen Auswirkungen auf das Jugendzentrum ein Thema. Da gibt es Sorgen. „Erst einmal müssen die Gespräche zwischen Kreis und Stadt abgewartet werden“ mahnt SPD-Fraktionsvorsitzende Margrit Jansen zur Geduld, „und dann muss in den zuständigen Gremien sachlich diskutiert und gemeinsam mit allen Betroffenen nach den richtigen Lösungen gesucht werden.“
„Die Räume des Jugendzentrums, das seit 1993 in Betrieb ist, sind zwar nicht in allen Bereichen optimal, aber dennoch bietet das Haus unglaublich viele Möglichkeiten. Wir können hier nach wie vor richtig gute Arbeit mit den und für die Jugendlichen machen“, betonen Karin Rentzsch und Carda Schübelin übereinstimmend.