Über die engagierte Arbeit und die guten Ideen des VVV (Verkehrs- und Verschönerungsvereins), der mit fast 900 Mitgliedern zu einem der größten Heimat- und Bürgervereine Hessens zählt und bereits auf 140 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken kann, informierte sich die SPD-Fraktion jetzt bei einem Besuch im Alten Rathaus. Anlass war die zeitweise Wiedereröffnung des Stadtmuseums dort, einmal im Monat mithilfe der Heimatkundler des Vereins.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen außerdem Fragen wie: Wo drückt der Schuh? Wie sieht der Vereinsvorstand die Situation des VVV heute und was unternimmt er, um auch für die Zukunft gut aufgestellt zu sein?
„Die Feste, die der VVV organisiert und durchführt, sind fester Bestandteil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in unserer Stadt. Das beginnt mit dem Flaggschiff Ebbelwoifest, geht über das alljährliche Weinfest, dem ebenfalls sehr beliebten Weihnachtsmarkt mit dem lebendigen Adventskalender bis hin zu im Vergleich kleineren Veranstaltungen der Heimatkundigen wie der Einweihung des Brezelsteins am Schwimmbad und jetzt der Belebung des Stadtmuseums im Alten Rathaus“, lobt der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Rainer Bicknase. Der breite Aktionsradius des Vereins sei eindrucksvoll in dem Jubiläumsbuch „Von Bänken, Bäumen und Bembeln“ zur 140jährigen Vereinsgeschichte dargestellt.
Wie sich die SPD-Fraktionsmitglieder überzeugen konnten, ist der VVV kreativ wie eh und je. So soll ab November in einer gemeinsamen Aktion von Stadt Langen, vertreten durch Uwe Sandvoß, der den zuständigen Fachdienst Kulturelle Bildung leitet, und Heimatkundlern im VVV der Gedenkraum Arrestzelle im Keller des Museums Altes Rathaus als Museumsraum zugänglich gemacht werden. Im Zusammenhang mit den Stolpersteinen, so erfuhren die SPD-Fraktionsmitglieder weiter, ist ein Buch über die Geschichte der Langener Juden in Planung. Eine Ausstellung über Äpfelwein, für die man noch finanzielle und personelle Hilfe gebrauchen kann, soll es demnächst im Stadtmuseum geben.
„Ein geschlossenes Museum lebendig halten, das ist ein gutes Ziel mit Blick auf die Nutzung des Alten Rathauses, das so viel Potential hat, aber aufgrund der angespannten Haushaltslage leider immer noch nicht wieder alle Möglichkeiten entfalten kann,“ stellten die Gesprächspartner einhellig fest.
Erfreut erfuhren die SPD-Stadtverordneten zudem, dass die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und den Kommunalen Betrieben (KBL) für die Vereinsarbeit sehr hilfreich ist – so beispielsweise auch bei der Durchführung eines der jüngeren Vereinsangebote, der gerne gefeierten Party ‚Zwische de Joahrn‘.
Mit welchen zeittypischen Problemen an anderer Stelle zu kämpfen ist, zeigt sich beim Langener Weihnachtsmarkt und dem dazugehörigen Weihnachtsschmuck für unsere Stadt. „Große Weihnachtsbäume sind inzwischen nur noch schwierig zu bekommen. Fichten werden nicht mehr in den Langener Gärten angepflanzt und die, die im Wald stehen, haben kein ansprechendes Nadelkleid“, erläutert Vorstandsmitglied Rainer Schüller.
„Und auch die Finanzierung all unserer Vorhaben ist nicht immer einfach. Auflagen und Anforderungen werden immer größer. Das fängt bei der GEMA an und hört bei der kürzlich eingeführten Datenschutzgrundverordnung nicht auf,“ so der Vereinsvorsitzende Walter Metzger. Aber man dürfe nicht stehenbleiben, sondern müsse stets mit der Zeit gehen. Für das Ebbelwoifest stellt Walter Metzger dazu fest: „Auch wenn das ein liebenswertes Fest für die Langener Stadtgesellschaft bleiben soll, behutsame Modernisierung und Veränderung der Angebote muss und wird es geben.“ Auch diese Aufgabe wissen die SPD-Fraktionsmitglieder beim VVV-Vorstand in guten Händen.