Landtagswahl in Hessen 2018 – die Ergebnisse

Am 16.November erschien das endgültige Wahlergebnis der hessischen Landtagswahl. Nachdem es mehr als zwei Wochen fraglich war, ob es etwa in Frankfurt mit rechten Dingen zuging, oder ob die SPD weiterhin zweitstärkste Kraft im Landtag sein wird, ist nun zumindest eines geklärt. Hauchdünn setzten die Wähler die Grünen mit ebenso 19,8 %, aber einigen mehr Stimmen an Nr. 2 im Landtag.

Damit wird es nun eine Weiterführung der schwarzgrünen Koalition geben.

Erst das schlechte Ergebnis bei der Kommunalwahl 2016 (Langen: SPD: 22,9 %, ein Verlust von mehr als 3 % ggü. 2011), dann das historisch niedrige Ergebnis bei der Bundestagswahl 2017 (20,5 %, ca. 5 % niedriger als 2013), und nun das schlechteste Ergebnis der SPD in Hessen jemals mit 19,8 % (2013: 30,7 %). Damit ist die SPD der erste Verlierer bei der Landtagswahl in Hessen 2018. Den politischen Konkurrenten hat es kaum besser getroffen, auch die CDU erleidet Verluste von mehr als 10 %. Profiteure jener Verluste sind die Grünen und die AfD, die beide als Gewinner der Landtagswahlen gelten müssen. Die FDP und Die Linke haben leicht zugelegt. Bei den sonstigen Parteien und Gruppierungen, die 6,5 % insgesamt erreicht haben, sticht die Gruppierung der Freien Wähler hervor, die immerhin noch 3 % der Stimmen erhalten haben (und somit wie die Tierschutzpartei Wahlkampfkostenerstattung erhalten).

Aus den Prozentzahlen, die in puncto Zweitstimme (Landesstimme) auf die einzelnen Parteien entfallen, errechnen sich in einem ersten Schritt die grundsätzlich möglichen Sitze, welche die in den Hessischen Landtag gewählten Parteien erhalten können. Hinzu kommen dann die Wahlkreisstimmen (Erststimme), die auf die einzelnen BewerberInnen entfallen sind. Schließlich gibt es dann auch in Hessen Ausgleichsmandate für den Fall, dass eine Partei (wegen der erhaltenen Erststimmen und damit der gewählten Direktkandidaten) mehr Sitze im Landtag erhalten hat, als ihr nach den Zweitstimmen zusteht – also zum Ausgleich der Überhangmandate dieser Partei für die anderen Parteien, um das Verhältnis nach den Zweitstimmen wieder zu wahren. So ist nicht nur der 2017 gewählte Bundestag mit 709 Abgeordneten der größte in der Geschichte der BRD, sondern auch der Hessische Landtag mit 137 Abgeordneten deutlich größer als in der vorherigen Legislaturperiode (110).

Trotz dieser Mehrzahl an Abgeordneten insgesamt hat die SPD nun deutlich weniger Abgeordnete in Wiesbaden als zuvor. Leider ist somit auch unsere Kandidatin Andrea Gerlach nicht gewählt. In Offenbach Land, unserem Wahlkreis 44 (mit Egelsbach, Dreieich, Neu-Isenburg und Langen) hat die SPD mit 16,8 % nochmal schlechter als durchschnittlich im Land Hessen abgeschnitten. Es bleibt die Hoffnung auf die richtigen Schlüsse aus dem verheerenden Ergebnis – seitens des Landesvorstands.

Die Sitzverteilung im Hessischen Landtag setzt sich damit wie in der Grafik zu sehen zusammen – die neue alte Koalition hat 69 der 137 Abgeordneten und damit die geringstmögliche Mehrheit.