„Trotz aller Anstrengungen, inklusive ausführlicher Kindergartenentwicklungspläne, der Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen, dem Bau neuer Kitas sowie dem Ausbau von Angeboten freier Träger – inkl. Tagesmütterangebote – sowie der langjährigen erfolgreichen Arbeit von Schulfördervereinen: Die Klagen über fehlende Kinderbetreuungsplätze in allen Bereichen nehmen ständig weiter zu. Die Wartelisten werden immer länger. Das kann so nicht bleiben,“ sagt die SPD-Fraktionsvorsitzende Margrit Jansen. „Deshalb werden wir, trotz unserer weiter angespannten Haushaltslage, die Kinderbetreuung in unserer Stadt noch schneller als geplant ausbauen müssen.“
Das will die SPD-Fraktion mit einem umfangreichen Antrag erreichen, den sie jetzt auf den Weg gebracht hat. Darin heißt es: „Der Magistrat wird beauftragt schnellstmöglich alle Maßnahmen zu ergreifen, die zusätzlich zu den bereits geplanten umsetzbar sind, um die ständig wachsenden Wartelisten in allen Bereichen der Kinderbetreuung bedarfsgerecht abzubauen. Ein Bericht dazu ist der Stadtverordnetenversammlung vor den Haushaltsplanberatungen 2020 vorzulegen.“
„Damit wollen wir auch erreichen, dass die Langener Öffentlichkeit noch besser als bisher darüber informiert wird, wie sich die Stadt diesen Herausforderungen stellt. Aber auch, welche zusätzlichen finanziellen Aufwendungen erforderlich sind, um die Probleme zu lösen,“ betont die SPD-Fraktionsvorsitzende. „Mit dem Gute-Kita-Gesetz z.B. werden Bundesmittel in Aussicht gestellt. Davon muss auch Langen profitieren.“
Die SPD-Fraktion führt weiter aus, dass die steigende Geburtenrate und die Neubaugebiete den Druck im Kinderbetreuungsbereich weiter erhöhen werden. Hinzu käme die ungebrochene große Nachfrage von Unternehmen für gutausgebildete und qualifizierte Arbeitskräfte. Dabei sei bekanntlich die bedarfsgerechte Kinderbetreuung, die den Arbeitsalltag von Eltern zuverlässig berücksichtige, ein wichtiger Baustein. Auch das führe dazu, dass Kapazitäten erweitert werden müssten. „Hier appellieren wir erneut an die Betriebe, sich mitverantwortlich zu zeigen, wenn es um die Schaffung weiterer Plätze geht,“ sagt Monika Hoppe, Mitglied im Sozialausschuss.
„Und weitaus zügiger muss das Bauen neuer Betreuungseinrichtungen gehen,“ fordert Rainer Bicknase, Mitglied im Bauausschuss. Die SPD-Fraktion habe bereits mehrfach angemahnt, auf Modulbauweise zurückzugreifen, „die in Nachbargemeinden (Beispiele Dreieich und Frankfurt) erfolgreich angewendet wird und dem guten Standard keinen Abbruch tut.“
Auch der Mangel an Erzieherinnen und Erziehern wird nicht außer Acht gelassen. „Ja, wir wissen, das ist ein Problem. Hier muss das Land Hessen mehr Verantwortung übernehmen, denn bei wachsendem Kinderbetreuungsbedarf landauf und landab müssen die Ausbildungskapazitäten ebenso Schritt halten wie Möglichkeiten, den Beruf, inklusive besserer Bezahlung, attraktiver zu machen. Die berechtigte Forderung auf bessere Bezahlung darf aber nicht auf dem Rücken der Kommunen ausgetragen werden.
„Es kann zudem nicht die Lösung sein, dass sich die Städte und Gemeinden weiter gegenseitig das Personal abjagen,“ so Margrit Jansen. Hier sei mehr Zusammenarbeit gefragt. Und auch für qualifizierte Quereinsteiger/innen müsse die Mitarbeit in Kitas erleichtert werden. Auch das sollten Städte und Gemeinden im Interesse der Kinder und Eltern vor Ort gemeinsam vorantreiben. „Denn Eltern und Kinder, die heute auf den Wartelisten stehen, brauchen die Plätze jetzt.“ Um das zu erreichen seien auch in Langen noch deutlich mehr Anstrengungen unerlässlich. Mehr Kreativität eingeschlossen, fordert die SPD-Fraktion.