Der Antrag basiert auf einem Antragsentwurf der AG „städtischer Klimaschutz“, deren Leiter der st.Vorsitzende Christian Rücker ist und die im Oktober 2018 als ein Ergebnis der Mitgliederversammlung der SPD Langen gegründet wurde. Eingebracht wird er in der Stadtverordnetenversammlung durch den SPD – Vorsitzenden Joachim Knapp (im Bild).
Der Antrag im Wortlaut:
Langen, 21.05.2019
Verlegung hellen Asphalts bei Neustraßen – ein aktiver Beitrag der Stadt Langen zum städtischen Klimaschutz
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,
wir bitten Sie, folgenden Antrag der Stadtverordnetenversammlung – nach Beratung in den zuständigen Ausschüssen – zur Beschlussfassung vorzulegen:
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
1. Künftig werden alle Straßen, dies gilt derzeit für die Straßen in den Baugebieten Belzborn und Liebigstraße, mit einer hellen, hitzereduzierenden Fahrbahndecke versehen werden.
2. Sollten bei den Maßnahmen Mehrkosten entstehen, so sind diese zu ermitteln und im Haushaltsplan 2020 darzustellen.
3. Ebenso wird der Magistrat beauftragt, bei allen grundlegenden Fahrbahnsanierungen, bei denen die Maßnahmen über reine Ausbesserungen hinaus gehen, die Aufbringung einer hitzereduzierenden Fahrbahndecke zu veranlassen.
4. Element der neuen hellen Fahrbahndecke soll das Henauer Quarzit oder ein äquivalentes, aus der Region Rhein – Main stammendes oder in der Region Rhein – Main verarbeitetes Material sein. Möglichst sollte natürliches Aufhellungsmaterial verwendet werden – z.B. quarzhaltiges Gestein.
5. Wir bitten den Magistrat der Stadt Langen, zu prüfen, wie hoch die Kosten der Verlegung einer hellen Fahrbahndecke gegenüber der üblichen Asphaltstraßenoberdecke sind.
Begründung:
Asphaltstraßenoberdecken tragen wesentlich zum Mikroklima einer Stadt bei. Städte verfügen über ein spezielles Stadtklima. Dieses steht in Wechselwirkung mit der Bebauung einer Stadt, welches dazu durch Abwärme und anthropogene atmosphärische Spurenstoffe modifiziert wird. Der städtische Lebensraum ist durch Verdichtung der Bebauung, hohen innerstädtischen Verkehr und weitere Einwirkungen mit Einbußen an Umweltqualität verbunden, welches zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Bevölkerung führt und weiter führen wird, insbesondere in Ballungsräumen.
Eine der Möglichkeiten zur Reaktion darauf ist, die eigentlich dunklen Asphaltoberflächen aufzuhellen. Die dunklen Flächen reagieren auf (wachsende) Hitze wie ein Wärmereservoir. Diese Abhilfe erfolgt durch hellere Asphaltoberflächen. Diese sorgen für eine bessere Reflexion der Sonnenlichts und durch diese für eine Minderung der Bodentemperatur sowie der Hitze auf und in der Nähe der Asphaltstrecke. In der Nacht sorgen helle Asphaltflächen ebenso für eine erhöhte Helligkeit, welche die Straßenbeleuchtungsintensität verringern kann. Auch können Straßenübergänge deutlicher gekennzeichnet werden – der Kontrast zu anderen Straßenbelägen ist klarer. Schließlich heizt sich die hellere Asphaltoberfläche auch tagsüber deutlich weniger auf als die übliche.
Um auch die Art und Weise der Asphaltneubedeckung so umweltfreundlich wie möglich gestalten zu können, sollte ein natürliches Aufhellungsmaterial wie das Henauer Quarzit verwendet werden. Künstliche Aufhellungsmaterialien erfordern eine ressourcenaufwendige Produktion. Sollte das Material von den in der Region ansässigen Firmen nicht vorhanden sein, sollte ein gleichwertiges bzw. genau so helles und Sonneneinstrahlung abweisendes natürliches Aufhellungsmaterial benutzt werden.
Joachim Knapp
Stadtverordneter