SPD fordert mehr bezahlbaren Wohnraum für Langen

Langen wächst und wächst - und längst sind die Grenzen von Langens Wachstum nicht nur in Sicht, sondern fast erreicht. Der verfügbare Wohnraum ist begrenzt, und solange das Problem der Landentvölkerung zugunsten der Städte wie Ballungsräume nicht nachhaltig gelöst ist, wird der Wohnraum auch nur schwer günstiger. Dennoch versucht die Fraktion der SPD in Langen einen neuen Anlauf, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Wir brauchen dringend mehr zusätzlichen bezahlbaren Wohnraum. Das allein dem Wohnungsmarkt zu überlassen, funktioniert ganz offensichtlich nicht. Denn wenn man die Preissteigerungen bei Mieten und beim Erwerb von Wohnungseigentum im Rhein Main-Gebiet und damit auch in Langen verfolgt, wird man schnell mit der unerfreulichen Wahrheit konfrontiert,“ stellt Rainer Bicknase, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD in Langen, fest (im Bild).

Die SPD-Fraktion will das nicht einfach hinnehmen. Sie habe deshalb bereits vor Monaten einen Antrag eingebracht, um in Erfahrung zu bringen, welche Grundstücke im Stadtgebiet noch in städtischer Hand sind, die sich für eine Wohnbebauung eignen. Das Ergebnis liegt jetzt vor. „Deshalb haben wir nun z.B. auch das Gelände hinter der Stadthalle/Hallenbad ins Auge gefasst,“ erläutert Jochen Kühl, der jüngst mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet worden ist (PM 15/2019). Als Mitglied der SPD-Arbeitsgruppe „Bezahlbares Wohnen für alle“ sei er bei Recherchen auf ein Projekt in München gestoßen, mit dem durch Überbauung eines Parkplatzes neuer preiswerter Wohnraum geschaffen worden sei. „Ich bin der Überzeugung, dass das auch in Langen gelingen kann.“ Hier sei Phantasie gefragt. Denn jede Möglichkeit Wohnen im Ballungsraum für alle zu schaffen, müsse überprüft und genutzt werden. *

Dazu zählt für die SPD-Fraktion auch der Ausbau von bisher unbewohnten Dachgeschossen und die Aufstockung von vorhandenen Wohngebäuden. Gute Beispiele für Aufstockung gebe es dafür z.B. bereits in Frankfurt genug. Gespräche darüber mit den Wohnungsbaugesellschaften vor Ort stimmten die SPD-Fraktion zudem sehr zuversichtlich, dass man dies auch in Langen erfolgreich anpacken und umsetzen könne.

„Allerdings gibt es da einen Stolperstein. Und der heißt Stellplatzsatzung,“ erklärt Joachim Knapp, SPD-Mitglied im Bauausschuss. Deshalb sei dies auch in dem nun vorliegenden Antrag thematisiert. Die Langener SPD will damit erreichen, dass die aktuelle Stellplatzsatzung so geändert wird, dass z.B. für die Umwandlung von Schrägdächern in Vollgeschosse und der damit verbunden Schaffung von neuen preiswerten Wohnungen auf zusätzliche Stellplätze verzichtet werden kann.

Die Änderung vorhandener Gebäude sei baurechtlich übrigens relativ einfach. „Es bedarf keiner Änderung der Bebauungspläne (B-Pläne), sondern nur eines Antrags auf eine Ausnahmereglung zu den vorhandenen B-Plänen. Die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum lässt eine solche Ausnahme ausdrücklich zu,“ erklärt Rainer Bicknase abschließend.

Der SPD-Antrag „Schaffung von bezahlbarem Wohnraum“ soll im nächsten Bauausschuss kommende Woche beraten und noch in diesem Jahr in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden.