Nerv getroffen ? CDU hat den Zwist in den eigenen Reihen jahrelang unter den Teppich gekehrt

Die Wahlempfehlung der SPD Langen für Stefan Löbig hat in den Medien und der Öffentlichkeit anscheinend einige Fragen aufgeworfen. Die Fraktionsvorsitzende Margrit Jansen und der Vorsitzende Joachim Knapp erläutern daher die Empfehlung und deren Wortlaut mit einer weiteren Pressemeldung.

Die neue Pressemitteilung im Wortlaut:

„Das Wahlprogramm ist das eine, die Persönlichkeit das andere. Wir sind der Ansicht, dass es bei einer Personenwahl, wie es die Bürgermeisterwahl nun einmal ist, selbstverständlich auch darum gehen muss, sich die Persönlichkeiten, die sich der Wahl stellen, genauer anzusehen. Dabei muss es vor einer Stichwahl erlaubt sein, die Stärken und Schwächen der Kandidaten noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen,“ erläutert Margrit Jansen, Fraktionsvorsitzende der SPD in Langen. „Dass das der CDU nicht gelegen kommt, verstehen wir durchaus. Denn gerne möchte man von den Querelen, die in den eigenen Reihen immer noch schwelen, ablenken,“ ergänzt der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Joachim Knapp.

Die SPD betont weiter: „Es dürfte bekannt sein, dass Stefan Löbig zu denen zählt, die seit Jahren in der Kommunalpolitik Gesicht zeigen, den Ausgleich der Interessen suchen und sich für ein gutes Miteinander einsetzen. Und dazu zählt Integrationskraft. Wir meinen, aufgrund der Erfahrungen durch die jahrelange Zusammenarbeit mit ihm, dass er das auch in Zukunft gut machen wird. Ja, dass er das besser machen kann als sein Mitbewerber, der deutlich weniger Erfahrung in der Kommunalpolitik hat, nur alle sechs Jahre auftaucht und seine Stärken, unserer Meinung nach, bisher nicht ausreichend unter Beweis gestellt hat.“

Offenbar habe die SPD mit ihrer Beschreibung der Kandidatenunterschiede bei der CDU den richtigen Nerv getroffen. Dann aber gleich eine ganz große Keule zu schwingen und von „Gift“ und „Frust“ zu sprechen, um vom Zwist in den eigenen Reihen abzulenken, das sei sehr durchsichtig und mehr als überzogen. Nicht unbekannt sei doch, dass der CDU-Kandidat, der sich selbst gerne als „unabhängig“ bezeichne, bis heute in seiner eigenen Partei für Unruhe sorge. „Nicht zuletzt deshalb, weil er vor Jahren gegen einen mit großer Mehrheit bestimmten offiziellen CDU-Kandidaten angetreten ist. Wer sich so verhält, den können wir leider nicht als Integrationsfigur wahrnehmen,“ stellen Margrit Jansen und Joachim Knapp weiter fest.

Das sei eine Meinung, mit der sich jede Wählerin und jeder Wähler auseinandersetzen könne, um dann zu einem eigenen Urteil zu kommen. „Wir, die SPD, haben uns offen für die Unterstützung von Stefan Löbig entschieden und das deshalb öffentlich mit unserer Meinung begründet.“