Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF)

„Frauen sind die Lösung …nicht das Problem!“
Es war Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre: Frauen hatten innerhalb der Frauenbewegung und innerhalb der SPD über ein halbes Jahrhundert für ihre Gleichberechtigung gekämpft und noch lange nicht alle Erfolge eingefahren. Um schlagkräftiger zu sein, forderten sozialdemokratische Frauen eine eigenständige Organisation innerhalb der SPD. 1972 – Willy Brandt hatte gerade überzeugend die Wahlen gewonnen – gab der SPD-Parteivorstand dem Drängen der Frauen nach: Die AsF (Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen) wurde ins Leben gerufen.
Die AsF setzt sich für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Partei und Gesellschaft ein. Sie bringt die Interessen und Forderungen der Frauen in der politischen Willensbildung der Partei zur Geltung und macht Frauen mit der Politik und den Zielen der Partei vertraut. Dazu gehört auch, im Dialog mit Gewerkschaften, Verbänden, Organisationen und der deutschen und internationalen Frauenbewegung gemeinsame Forderungen zu entwickeln und durchzusetzen.
Frauen, die in der AsF mitarbeiten, spiegeln die weibliche Bevölkerung in der Bundesrepublik wider: Es sind Frauen jeden Alters – von sehr jung bis hochbetagt. Es sind Berufstätige und Familienfrauen, Arbeiterinnen, Beamtinnen, Selbständige und Angestellte, Schülerinnen und Studentinnen. Frauen, die sich in der AsF zusammenfinden, repräsentieren also verschiedene Generationen und haben unterschiedliche Lebenserfahrungen. Demzufolge haben sie auch unterschiedliche Auffassungen. In einem aber sind sie sich einig: Im Ziel der Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Bereichen. Dafür setzen sie sich alle ein.
Die AsF ist der Ort, an dem frauenpolitische Zielvorstellungen, Positionen und Programme der SPD vorgedacht und vorformuliert werden. Das bedeutet, dass das Programm der AsF nicht immer in allen Teilen identisch ist mit dem, was die SPD will. Anders ausgedrückt: Die AsF ist der Gesamtpartei immer ein Stück voraus. In der Regel werden ihre Ideen erst zeitversetzt, also mit einer gewissen Verzögerung, aber dann oftmals doch „offizielle“ SPD-Politik.
Der AsF gehören alle weiblichen Mitglieder der SPD an – das sind knapp 163.000 ca. 31 % der SPD-Mitglieder. Eine formale Mitgliedschaft – etwa mit Aufnahmeantrag – gibt es nicht.